Levit, Igor

Igor Levit, Klavier

Igor Levit, Klavier, * 1987 in Nizhni Nowgorod

„Dieser junge Mann hat nicht nur das Zeug, einer der großen Pianisten dieses Jahrhunderts zu werden. Er ist es schon."

– Eleonore Büning, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Mai 2010

Geboren 1987 in Nizhni Nowgorod, begann er bereits mit drei Jahren Klavier zu spielen. Schon mit sechs Jahren spielte er mit dem Philharmonie Orchester von Nizhni Nowgorod. Mit acht Jahren übersiedelte er mit seiner Familie nach Deutschland. Im Sommer 2010 bestand er sein Examen mit Auszeichnung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, wo er bei Karl-Heinz Kämmerling, Matti Raekallio und Bernd Goetzke studierte . Weitere Studien absolvierte Igor Levit u. a. bei Hans Leygraf am Salzburger Mozarteum. Seit 2003 ist Igor Levit Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Deutschen Stiftung Musikleben und seit 2005 Stipendiat der Stiftung Villa Musica. Außerdem war er Stipendiat der Jürgen-Ponto Stiftung. 2005 erhielt Igor Levit den mit 5000 € dotierten Nachwuchspreis des Praetorius Musikpreises. Zurzeit spielt er auf einem Steinway D-Flügel, den ihm die Stiftung "Independent Opera at Sadler's Wells" zur Verfügung gestellt hat.
(Harrison Parrot Artist und Project Management)

Zu Igor Levits Höhepunkten zählen Auftritte mit dem Luzerner Sinfonieorchester (mit dem er Prokofieffs Zweites Klavierkonzert unter Andris Nelsons aufgeführt hat), mit dem NDR Sinfonieorchester Hamburg unter John Axelrod (Prokofieffs Erstes Klavierkonzert), mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Christian Vasquez (Schumann Konzert und Rachmaninov Klavierkonzert Nr. 2) und mit den Düsseldorfer Symphonikern (Beethovens Drittes Klavierkonzert). Er hat bereits mehrere Tourneen mit dem English Chamber Orchestra absolviert, bei denen er unter anderem Mozarts Jeunehomme-Konzert, Beethovens Zweites Klavierkonzert und Schostakowitschs Erstes Klavierkonzert mit Alison Balsom gespielt hat. Ebenso war er mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Vladimir Jurowski auf Tournee. Zu Höhepunkten der Saison 2010/2011 zählten Scriabins Prometheus mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski, Kammermusik-Konzerte, eine Aufführung und ein Konzert mit dem National Philharmonic Orchestra of Russia und Vladimir Spivakov beim Kissinger Sommer 2011. Er hat beim NDR Sinfonieorchester Hannover unter Eivind Gulberg Jensen und beim Göttingen Sinfonieorchester unter Christopher Müller gastiert. Darüberhinaus gab er Rezitals in Frankfurt, Wien, München und Mailand. Er trittt mit Kammermusikern wie Lisa Batiashvili, François Leleux, Valeriy Sokolov, Gautier und Renaud Capuçon, Mischa Maisky, Maxim Vengerov und Maximilian Hornung auf. Er hat in einer Reihe von Kammerkonzerten beim Kissinger Sommer mitgewirkt, für die ihm vom Förderverein Kissinger Sommer der „Luitpold-Preis“ für junge Künstler 2009 verliehen wurde. Desweiteren gab er Rezitale beim Braunschweig Classix Festival, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und beim Musikfest Stuttgart. Igor Levit hat Rezitale beim Rheingau Musik Festival, beim Beethovenfest Bonn, Heidelberger Frühling und beim Schumannfest Düsseldorf gegeben.

Im Frühjahr 2005 gewann Igor Levit – als jüngster Teilnehmer des Wettbewerbs - bei der International Arthur Rubinstein Piano Master Competition gleich vier Auszeichnungen. 2004 erhielt er ebenfalls als jüngster Teilnehmer den 2. Preis beim International Maria Callas Grand Prix in Athen und im gleichen Jahr in Japan den 1. Preis bei der International Hamamatsu Piano Academy Competition.

Seit 2019 hat Igor eine Professur für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

Weitere Informationen auf Igors Homepage

 

Igor schreibt über seine Zeit im IFF:

..."Ja, so eine Musikhochschule erscheint am allerersten Tag als etwas sehr Großes, Neues, Unbekanntes. Im Jahr 2000 bin ich 13 Jahre alt und das Abenteuer Musikhochschule beginnt. Es ist dieser Aufbruch, der mich so überwältigt. Es ist der Beginn des Frühstudiums am soeben gegründeten "Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter", ein Begriff wahrlich zu "groß" für einen 13jährigen. Zumindest kann ich nicht von mir sagen, dass ich schon damals reflektieren konnte, nun an einem "Institut" zu studieren. Und tatsächlich wurde es weit mehr als das: Ohne Zweifel kann ich sagen, dass die drei Jahre am IFF eine absolut existenzielle Zeit für mich waren. Nicht nur der Horizont und das Gefühl dafür, wie groß das Repertoire in der Musik generell ist, sondern vor allem der Respekt (!) gegenüber Musik wurde  sehr stark entfaltet. Folgende Situation, nur als Beispiel, werde ich nie vergessen: "Guten Morgen! Heute hören wir den 2.S atz der "Unvollendeten Sinfonie" von Franz Schubert. Wer von euch kennt das Werk?" Niemand... Was mit uns geschah, kann ich heute gar nicht wirklich beschreiben. Dieses Gefühl lässt sich nicht in Worte fassen, sondern nur erleben. Aber vielleicht so viel (und ich spreche sicherlich nicht nur für mich allein): Man war danach ein anderer Mensch als davor. Nun ist für einen 13jährigen dieser unwahrscheinliche Schubert-Satz eine große Herausforderung, zumal der eigene Horizont bis zu diesem Zeitpunkt allerhöchstens bis zur größeren Klavierkammermusik reichte. Aber es war diese Herausforderung, dieses Kennenlernen von Musik, dieses Sprechen über Musik, Diskutieren über Musik, ja auch Streiten über Musik (das konnnte schon mal ruppig werden) - es war diese Kommunikation, die entscheidend war, und die ich heute als unverzichtbar betrachte. Man lernte zu respektieren, zu kennen und in Verbindung damit zu lieben:

Danke hierfür auf ewig!"  

 

Zuletzt bearbeitet: 13.04.2020

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