Kritiken und Berichte

Förderpreis an Klavierquintett am 08.11.12

IFF-Pianisten treffen junge Pianisten aus Moskau, 05.07.2011

Junge Moskauer Pianisten und IFF-Pianisten mit Begleitern zu Gast im Klavierhaus Döll (Foto: A. Jablonka)

Bericht der Zeitschrift "Nobilis" - Ausgabe Juli 2011:

..."Auf der Durchreise: Vier junge Nachwuchstalente aus Moskau machten einen Zwischenstopp in der Landeshauptstadt und bewiesen im Klaviehaus Döll ihr Können.

Die jungen Talente sind Meisterschüler an der legendären Zentralen Musikschule am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium. Traditionsgemäß legen die jungen Meisterpianisten aus Russland einen musikalischen Zwischenstopp in Hannover ein, um bei der Konzertreihe im Liszt-Jubiläumsjahr mitzuwirken.

Im Klavierhaus Döll in der Altstadt trafen die russischen Gäste auf... IFF Frühstudierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.... Neben Ariane Jablonka, Geschäftsführerin des Klavierhauses, war auch Christiane Bessert-Nettelbeck vom hannoverschen Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) dabei. "Ich hoffe, dass eine längerfristige Kooperation entstehen könnte", erklärt sie...

Das "IFF" als Talentschmiede... NMZ März 2010

"Talentschmiede": Das IFF in Hannover fördert seit zehn Jahren junge Hochbegabte (nmz) - Hannover – 03.03.2010 - ddp Von Reza Salimi-Asl

Igor Levit ist jeden Tag in seine Partituren vertieft. Das müsse sein, damit die Musik aus ihm herausfließe, sagt der 22-Jährige. Zum Üben wählt er oft seinen Lieblingskomponisten Schostakowitsch. Igor Levit war drei, als ihm seine Mutter das Klavierspielen beibrachte. Mit 13 kam er ans Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) in Hannover. Seit nunmehr zehn Jahren nimmt sich das IFF mit seiner Hochbegabtenförderung junger Ausnahmetalente wie Igor Levit an. Das Institut ist seit 2000 der Musikhochule Hannover angegliedert. Mit einer ganzen Reihe festlicher Ereignisse begeht die Einrichtung in diesem Jahr ihr Jubiläum. Igor Levit selbst sieht sich nicht als Wunderkind. Während Mutter Elena Levit heute Klavier am IFF unterrichtet, geht der Sohn längst seinen eigenen musikalischen Weg als Jungpianist. IFF-Gründungsdirektor Bernd Goetzke dagegen will dem Begriff Elite, der in Deutschland lange verpönt gewesen sei, wieder Geltung verschaffen. Vielmehr habe man Breitenförderung als wichtiger erachtet. Ein Argument, das der Klavierprofessor an der Musikhochschule Hannover als Juror bei internationalen Wettbewerben auch heute noch häufig hört. «Dabei werde ich immer wieder gefragt, wo denn die deutschen Teilnehmer blieben», sagt er. «Vor zehn, fünfzehn Jahren gab es in Deutschland auf diesem Gebiet keine Hochbegabtenförderung», erinnert Goetzke. Während Russland oder China ihren Nachwuchsmusikern die besten Ausbildungsmöglichkeiten böten, sei das in Deutschland nach wie vor eher die Ausnahme. Deshalb betrat Goetzke im Jahr 2000 Neuland und gründete das Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter. Seither haben etwa 50 Kinder und Jugendliche als sogenannte Frühstudenten zwischen 13 und 16 Jahren am Institut ein Abschlusszeugnis erhalten. Sie lernten, während ihre Altersgenossen spielen gingen. Denn stets am Wochenende werden die musikalischen Talente an einem Instrument unterrichtet, bekommen sie Grundlagen in Musiktheorie, Gehörbildung und rhythmischer Erziehung vermittelt. Die Woche über müssen sie schließlich wie alle anderen zur Schule gehen. Goetzke wehrt sich jedoch gegen das Vorurteil, dass die Kinder am IFF überfordert würden: Gerade die frühen Jahre entschieden darüber, ob aus einem Musiktalent ein Berufsmusiker werde. Ohne gezielte Frühförderung könne es deshalb für eine Musikkarriere leicht zu spät sein. Dem stimmt auch Igor Levit zu. Die Hochschule sei berühmt für ihre guten Lehrer und für eine «sehr konzentrierte Atmosphäre, in der Musik gemacht wird». Der junge Pianist gehörte zur ersten Generation am IFF, das er ab 2000 für drei Jahre besuchte. Mit vier Jahren hatte er sein erstes Solokonzert im russischen Nishni-Nowgorod gegeben, zwei Jahre später folgten bereits Auftritte mit dem Philharmonischen Orchester. Inzwischen reist er für Konzerte nach Israel, China und nach Südafrika. Gemeinsam mit Igor Levit hat auch Joana Mallwitz das IFF absolviert. Die junge Dirigentin holt sich jedoch noch immer Rat bei ihrem ehemaligen Professor an der Musikhochschule, auch wenn sie schon als Dirigentin am Theater in Heidelberg engagiert ist. Dort hat es die 23-Jährige inzwischen bis zur Kapellmeisterin gebracht. Schmunzelnd erinnert sich Joana Mallwitz noch an ihre Aufnahmeprüfung. Sie sei 14 gewesen, als sie sich am IFF vorstellte und nach dem Spielen von Akkorden und Tonleitern angenommen wurde. »Als ich meinen Eltern erzählt hatte, dass ich gerne Klavier spielen lernen würde, waren sie erst einmal überrascht. Beide waren nie in der Oper«, erzählt sie. Am IFF entdeckte sie dann jedoch ihren jetzigen Beruf, das Dirigieren. Während sich andere Mädchen in ihrem Alter an der Disco amüsierten, übte die gebürtige Hildesheimerin am Klavier und lernte den Umgang mit dem Taktstock. Musik sei halt ihr Leben, ihr Traum, alle Opern von Mozart aufzuführen. Mallwitz ging nach dem IFF an die Musikhochschule, um weiterstudieren. Seit 2009 hat sie ihren Abschluss. Neben ihrer Leidenschaft zur Musik bleibt ihr allerdings wenig Zeit. «Das Leben einer professionellen Dirigentin ist nicht einfach. Es ist Schwerstarbeit, dreißig gut ausgebildete Musiker unter einen Hut bringen», sagt sie.

Das IFF in acht Daten
- Das Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) wurde 2000 in Hannover gegründet.

- Das IFF ist ein Studiengang der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover («Früh-Studium Musik»).

- Die Ausbildung am IFF dauert drei Jahre.

- Die Frühstudenten sind in der Regel zwischen 13 und 16 Jahre alt.

- Für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wurde 2004 die Vorklasse des IFF (VIFF) gegründet.

- Zusammen mit seiner Vorschule VIFF zählt das IFF etwa 60 Studierende.

- Es gibt für die Frühstudierenden drei Hauptfächer: ihr Instrument, Musiktheorie/Gehörbildung und Rhytmische Erziehung.

- Träger sind das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie das Kultusministerium, die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie die Stiftung Niedersachsen.

 

Zuletzt bearbeitet: 11.09.2013

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