Sommerakademie 2024
Vom 29.7. bis 4.8.2024 fand sie wieder statt: die jährliche IFF-Sommerakademie, auf die unsere Frühstudierenden sich schon lange gefreut hatten!
Das Angebot reichte auch dieses Mal von Kammermusik und Ensemblespiel über Workshops zu Improvisation, Tanz und Auftrittstraining bis hin zu orchesterbegleiteten Solo-Konzerten und mündete in drei ganz unterschiedliche öffentliche Auftritte. Dabei stand das Programm zunächst in weiten Teilen unter dem Motto „West Side Story“:
So studierte das IFF-Ensemble unter der Leitung von Prof. Martin Brauß aus dem Musical die Stücke „I feel pretty“ und „Rumble“ ein. Einer besonderen Herausforderung stellten sich dabei einige unserer PianistInnen, die statt an ihrem Hauptinstrument im Gesang und an Perkussionsinstrumenten eingesetzt wurden und hier wertvolle musikalische Erfahrungen sammeln konnten. Aber auch die anderen MusikerInnen mussten sich für die anspruchsvollen Werke Leonard Bernsteins ordentlich ins Zeug legen.
Im Tanz-Workshop der erfahrenen Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Kirsten Eilmes wurden die Musicalnummern „Mambo“ und „Scherzo“ – live vom vierhändig gespielten Klavier begleitet – choreografiert und unsere Frühstudierenden kamen bei sommerlichen Temperaturen im ehemaligen Ballettsaal der Musikhochschule nicht nur körperlich aus sich heraus, sondern auch richtig ins Schwitzen.
Auch im Improvisations-Workshop mit Dietmar Wiesner vom international renommierten „Ensemble modern“ wurden die jungen MusikerInnen intensiv gefordert. Hier ging es darum, ein Musikwerk zu erfinden und zu erarbeiten, das aus komponierten Bausteinen einerseits und improvisierten Passagen andererseits besteht. Mit der dirigierten Improvisation hatten die wenigsten Frühstudierenden Vorerfahrungen, und so musste in den Proben gemeinsam ein Weg gefunden werden aus dem anfänglichen Chaos hin zu einem sinnvoll strukturierten, klanglich ansprechenden Ergebnis. Dass dies am Ende gelang, wurde im Workshop-Konzert am 1.8. im schönen Schloss Landestrost sehr deutlich: Das zahlreich erschienene Publikum nahm die von Dietmar Wiesner geleitete Improvisation des IFF-Ensembles begeistert auf und konnte sich an den überzeugenden West Side Story-Interpretationen des Ensembles erfreuen.
Die weiteren Programmbeiträge gaben einen Einblick in die höchst anspruchsvollen Aufgaben, denen sich die Frühstudierenden in ihrem wöchentlichen Musiktheorie-Unterricht bei Prof. Christoph Hempel und Volker Thies stellen. Präsentiert wurde neben einem von IFF-Studierenden selbst erstellten Jazz-Arrangement von „Fly me to the moon“ auch ein eigenes Orchesterarrangement von Brahms’ Lied „Wach auf mein Herzens Schöne“, das außerdem im Original von zwei IFF-Alumni vorgetragen wurde. Ein besonderes Highlight waren in diesem Konzert darüber hinaus von IFF-Studierenden des 4. und 6. Semesters selbst komponierte kammermusikalische Beiträge, deren künstlerische Reife und gekonnte Darbietung das Publikum beeindruckten. Die am Ende des Konzerts präsentierten, im Tanz-Workshop einstudierten West Side Story-Choreografien rundeten den sehr gelungenen Konzertabend ab.
Im zweiten Teil der Sommerakademie waren vor allem die Frühstudierenden des 6. Semesters gefordert, die als SolistInnen im Orchesterkonzert auftreten durften. Unter Leitung von Prof. Martin Brauß wurden diese in intensiven Proben mit der Kammerphilharmonie „La tempesta“, dem Projektorchester unserer Sommerakademien, auf ihren großen Auftritt vorbereitet – und der konnte sich am 3.8. im gut besuchten Richard Jakoby Saal hören lassen! Souverän präsentierten unsere SolistInnen Auszüge aus Solo-Konzerten von Bruch, Lebrun, Beethoven, Tschaikowsky, Brahms und Prokofiev sowie Gershwins „Rhapsody in Blue“ und den filmmusikalischen Song „Show Yourself“. Dabei wurden sie überaus sensibel vom Orchester begleitet, das sich aus IFF-Alumni sowie befreundeten MusikerInnen zusammensetzt, deren Verbundenheit mit dem Institut und seinem Direktor Prof. Martin Brauß im hingebungsvollen Spiel zum Ausdruck kam. Ein Konzerterlebnis der Extraklasse, das die MusikerInnen im Anschluss ausgelassen feierten.
Zum Glück war der anschließende Heimweg nur kurz – zur Übernachtung war in unmittelbarer Nähe zur Hochschule für die ganze Woche das „IFF-freundliche“ Hotel Elisabetha gebucht – denn noch durften sich die Frühstudierenden nicht zur Ruhe setzen: Am 4.8. fand die abschließende Kammermusikmatinee im Schloss Landestrost statt, bei der die im Laufe der Woche einstudierten kammermusikalischen Werke vorgetragen wurden. Auch dieses sehr abwechslungsreiche Konzert, in dem neben klassischen Duos, Trios und Quartetten einige zeitgenössische Werke erklangen, wurde vom Publikum im voll besetzten Saal mit Begeisterung aufgenommen.
Nach dem Konzert hieß es Abschied nehmen von den Frühstudierenden des 6. Semesters. Diese bekamen nach drei Jahren Studium ihre IFF-Zeugnisse ausgehändigt und bedankten sich mit rührenden Reden und einem eigens umgedichteten Song beim gesamten IFF-Team, vor allem bei ihren Musiktheorie-Dozenten Prof. Christoph Hempel und Volker Thies sowie bei Katrin Franke und Prof. Martin Brauß für die einzigartige Förderung und Begleitung.
In den anschließenden Gesprächen mit den Eltern der Frühstudierenden wurde deutlich, wie kostbar die Zeit am IFF und besonders die Sommerakademie für unsere jungen MusikerInnen ist. Unser großer Dank gilt daher denjenigen, die mit ihrem Engagement unsere Arbeit unterstützen. Besonders bedanken wir uns bei der VHV Stiftung, der Stiftung Kulturregion Hannover, der Bruno-Frey-Stiftung und der Region Hannover für die finanzielle Unterstützung der Sommerakademie und beim Team Kultur der Region Hannover für die perfekte Organisation des Kultursommers und den tollen Service bei unseren Konzerten auf Schloss Landestrost.
Wir freuen uns auf die Sommerakademie 2025!
Text / Workshop-Fotos: Christina Maier
Konzert-Fotos: Nico Herzog
Zuletzt bearbeitet: 05.09.2024
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